Die Vorhaut des Penis beim Mann besteht aus einem äusseren Blatt von Haut und einem inneren Blatt aus Schleimhaut. Der Wunsch zur Zirkumzision kann aus religiösen Gründen, aber auch bei einer verengten, durch Entzündung geweblich veränderten oder einfach subjektiv störenden Vorhaut entstehen. Zudem eignet sich der Eingriff bei einem vorzeitigen Samenerguss (Ejaculatio praecox).
Was geschieht bei der Zirkumzision?
Der Eingriff geschieht in Vollnarkose mit Lokalanästhesie bei Kindern oder in Lokalanästhesie alleine bei Erwachsenen. Das äussere Blatt wir zirkulär eingeschnitten, die beiden Blätter gespalten und dann das innere Blatt vollständig entfernt. Das Frenulum wir eingeschnitten. Schliesslich wird das äussere Blatt mit dem Rand des inneren Blattes am unteren Rand der Eichel vernäht und ein Fettsalbenverband angelegt.
Probleme nach der Operation?
Leichtes Brennen, Schmerzen bei Tragen der Unterwäsche oder bei Erektionen, Überempfindlichkeit der Eichel, Schwellung der Weichteile auch wegen der Lokalanästhesie. Das Wasserlösen geht problemlos.
Braucht es eine Fadenentfernung?
Bei Verwendung von resorbierbarem Nahtmaterial ist dies nicht notwendig. Nähte lösen sich nach 2–3 Wochen.
Hat es einen Einfluss auf die Sexualität?
Die Überempfindlichkeit der Eichel und veränderte Empfindungen im Bereich des Frenulums können ein subjektiv verändertes Gefühl bei Berührung nach sich ziehen. Dies legt sich innert einiger weniger Wochen.
Welchen Einfluss hat die Zirkumzision auf den vorzeitigen Samenerguss?
Nach der operativen Entfernung der Vorhaut geht nach einer Weile die Empfindlichkeit der Eichel zurück, weshalb die Männer den Samenerguss besser kontrollieren können.
Ist die Zirkumzision aus religiösen Gründen möglich?
Ja, das ist möglich. Bei Angehörigen des Islams und bei den Juden haben Zirkumzisionen der Knaben eine religiöse Tradition. Angesichts des Alters finden diese in Narkose mit zusätzlicher Lokalanästhesie statt.